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Aktuelles aus unserem Verein
Hokuspokus auf Schloss Naumburg
KrebsbachBühne gibt die Krimi-Geister-Komödie „3-mal schwarzer Kater“ im Kaicher Bürgerhaus
Was spielt sich da bloß hinter den Mauern des heruntergekommenen Schlosses ab? Stimmt es, dass Baron Norbert von und zu Naumburg
(langmütig und gestrig: Mark Vetter) ein verknöcherter alter Hagestolz ist und arm wie eine Kirchenmaus? Zumindest erdreistet sich Liselotte
Lohrberg (lässig attraktiv: Gisi Bertagnoll) den gutherzigen Diener Guntram Gründling (treu ergeben und aufopferungsvoll: Hendrik Roth) mit
diesem Dorftratsch zu konfrontieren. Dabei weiß sie es viel besser, schließlich ist sie seit vielen Jahren die heimliche Geliebte von „Nobbi“.
Heimlich, da dem Baron sonst gänzlich die Hoffnung genommen wäre, doch noch in den Genuss des beträchtlichen Erbes der Familie zu
kommen. Schuld daran ist eine testamentarische Verfügung seiner verstorbenen herrschsüchtigen Mutter Notburga (als Porträt im Thronsaal
allgegenwärtig und mehrfach angefeindet: Tanja Hoffmann), die ihren Sohn über ihren Tod hinaus standesgemäß verkuppeln will.
Außer dem Baron und seinem Notar Dr. Bruno Berthold Burger (distinguiert: Jan-Otto Weber) weiß von dieser hinderlichen Verfügung allerdings
niemand. Schon gar nicht die Apothekerin Wilma Wildsauer (barsch entschlossen und moralisch: Ellen Beier), die den Baron und sein Schloss
liebend gern mit ihrem Vermögen retten würde. Aus Sorge um dessen Gesundheit – Diener Guntram holt bei ihr seit Jahren auf Kredit
Medikamente gegen Sodbrennen, das vom nächtlichen Champagner-Genuss mit seiner heimlichen Geliebten herrührt – bringt sie gleich den
Internisten Dr. Meinhard Mistler (trocken, leutselig Julian Feuerbach) mit aufs Schloss. Dort trifft sie zu ihrem größten Unmut auf das
Kräuterweib Zilly Zacklmuhme (gestenreich tiefsinnig Rebekka Zöller), die bereits dabei ist, durch eine „Sehung“ dem gerade eingetroffenen
Brief des Notariats sein Geheimnis zu entlocken. Dies hat zumindest auf den Kronleuchter eine erhellende Wirkung. Und dann ist da noch der
schwarze Prachtkater Murr (wohlgenährt und eiferschtig), der je nach Besucher in den verborgenen Winkeln des Schlosses maunzt und faucht.
Für die Apothekerin nichts als Hokuspokus und abergläubischer Unsinn!
Das turbulente Wechselspiel, das den lieben Guntram an seine Grenzen bringt, erhält durch den plötzlichen Tod des Barons – über seinem
Thron hatten sich mysteriöser Weise Steine aus der Decke gelöst – eine jähe Wende. Dabei hatte das Notariat dem Baron in dem
geheimnisvollen Brief mitgeteilt, dass nun doch endlich das bedeutende Familienvermögen auf ihn übergehen würde. Bevor Dr. Burger zum
guten Ende Guntram und Liselotte als Nacherben feststellt, sich die verbitterte Apothekerin mit ihrer vergebenen Liebesmühe abfindet und der
Mediziner Dr. Mistler und die Seherin Zilly am Beginn einer wunderbaren Freundschaft stehen, schwebt noch einmal der Geist des Barons im
Morgenmantel über die Bühne, und sogar Kater Murr lässt sich im Zwielicht blicken.
Moderator Michael Hahn, der eingangs als Briefträger Theo Tauberich das mysteriöse Schreiben des Notariats überbrachte, bedankte sich am
Ende der beiden ausverkauften Vorstellungen im Bürgerhaussaal nicht nur bei den Darstellern, sondern auch bei den Akteuren vor und hinter
der Bühne: Petra Kremer (Souffleuse), René Martin (Licht und Ton), Sven Tölle und Gerd Merz (Kulissenbau), Tamara Stoll und Iris Frech
(Maske), Tanja Hoffmann (Vorverkauf) und Julia Hahn (Ausstattung). Der größte Applaus gebührte jedoch Regisseurin Friederike Backöfer, die
wie im vergangenen Jahr bei „Radau in der Wetterau“ auch diesmal das Stück passgenau für das Ensemble der KrebsbachBühne des
Gesangvereins Eintracht Kaichen selbst geschrieben hatte. Erneut gelang ihr ein im wahrsten Wortsinn geistreicher Plot mit zahlreichen lokalen
Anspielungen, der vom Ensemble variationsreich mit viel Witz und Spielfreude umgesetzt wurde. Ausgiebiger Applaus war der Lohn.
Kräuterweib Zilly Zwacklmuhm (Rebekka Zöller) ,,untersucht‘‘ für
Diener Guntram Gründling (Hendrik Roth) den Brief des Notaríats
an den Baron und bringt dabei den Kronleuchter zum Strahlen.
Zilly Zacklmuhme ( Rebekka Zöller) stützt die heimliche Geliebte des
Barons , Liselotte Lohrberg (Gisi Bertagnoll), die gegenüber Diener
Guntram Gründling (Hendrik Roth) einen Kreislaufkollaps vortäuscht.
Der verstorbene Baron Norbert von und zu Naumburg (Mark Vetter)
geistert durch den Thronsaal.
Der Notar Dr. Bruno Berthold Burger (Jan-Otto Weber) eröffnet der
Apothekerin Wilma Wildsauer (Ellen Beier, von links), dem Diener
Guntram Grndling (Hendrik Roth) und der Geliebten Liselotte Lohrberg
(Gisi Bertagnoll) die Erbschaftsverhältnisse.
Ein Toast auf Baron Norbert von und zu Naumburg (von links): die
Geliebte Liselotte Lohrberg (Gisi Bertagnoll), ihre Freundin und zugleich
Nebenbuhlerin Wilma Wildsauer (Ellen Beier), Mediziner Dr. Meinhard
Mistler (Julian Feuerbach), Seherin Zilly Zacklmuhme (Rebekka Zöller),
Notar Dr. Bruno Berthold Burger (Jan-Otto Weber) und Diener Guntram
Gründling (Hendrik Roth).
Schlussapplaus (von links): Mediziner Dr. Meinhard Mistler
(Julian Feuerbach), Seherin Zilly Zacklmuhme (Rebekka Zöller),
Diener Guntram Gründling (Hendrik Roth), die Geliebte Liselotte
Lohrberg (Gisi Bertagnoll), Baron Norbert von und zu Naumburg (Mark
Vetter), die Apothekerin Wilma Wildsauer (Ellen Beier) und Notar Dr.
Bruno Berthold Burger (Jan-Otto Weber) mit Kater Murr.